Die Ausprägungen und Veränderungen der analogen durch die digitale Welt werden uns jeden Tag aufs Neue bewusst. In vielen Bereichen der Offline-Welt werden uns Verknüpfungen in das Internet aufgezeigt, deren Nutzung immer neue Möglichkeiten mit sich bringt. Auch in der Heimat dieser Verknüpfungen, dem Netz, funktionieren ihre Systeme und Methoden. Sie sind hybride Systeme die aufeinander aufbauen und das Beste beider Welten symbiotisch in sich vereinen. Eine Entwicklung, die klar in diesen Bereich fällt, interessiert in diesem Artikel jedoch besonders. Die Entwicklung hin zum Social Commerce.
Was ist Social Commerce?
Unter Social Commerce lässt sich eine Form des Handels beschreiben, bei der die Meinungen und die Empfehlungen der Kunden einen ausschlaggebenden Beitrag zum Verkauf eines Produktes leisten. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen funktionieren und wird auch an vielen Orten im Internet abweichend praktiziert. Eine häufig genutzte Möglichkeit ist die Empfehlung von Produkten in Netzwerken. Dabei, betrachtet man das nötige Handwerkszeug, sind weniger die originären Social Networks im engeren Sinne gemeint als vielmehr die gesamte Produktpalette des Web 2.0 mit all ihren Ausprägungen: Blogs, Twitter, Facebook und viele andere Dienste bieten dem Konsumenten die Möglichkeit, die Produkte, die er für gut und unterstützenswert erachtet, anderen Menschen zu empfehlen. Sie bieten auch die Möglichkeit, dem Kunden die Gelegenheit zu geben, aktiv und unmittelbar am Prozess des Abverkaufs teilhaben zu dürfen.
Einige Beispiele für die moderne Nutzung von Social Commerce
Im Folgenden werden wir Ihnen einige Beispiele mit direktem Praxisbezug näher bringen, die mithilfe von Social Commerce einen Ausblick auf die Chancen für den Handel der Zukunft bieten. Bei dieser Form des Verkaufs über das Netz gibt es viele verschiedene Ausprägungen und es wäre unmöglich, sich auf nur einen Königsweg zu beschränken. Die Pfade sind in diesem Bereich sehr vielfältig.
Social Commerce und die Empfehlungssysteme
Empfehlungen sind in der Welt des Social Commerce die Währung des Handels. Ein Tipp ist hier viel wert. Die Mechanismen und Techniken des social Web haben es dem Kunden einfach gemacht, mit seinen Ansichten Einfluss auf das öffentlich vorherrschende Meinungsbild zu nehmen, beziehungsweise an dem Konsens um sie als vollwertiger Diskussionspartner teilzunehmen. Der Käufer und auch der zumindest Interessierte beteiligen sich an der Streuung der Produkte. Somit nehmen sie aktiv als Helfer am Marketing teil.
Ein gutes Beispiel für diese Form der Empfehlung unter den Kunden selbst ist das Online-Auktionshaus ebay. Hier wurde ein soziales Bewertungssystem etabliert, das es den Konsumenten ermöglicht, ihre Geschäfte untereinander selbständig zu bewerten. Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in einen einzelnen User hängen von seiner Bewertung durch die Masse ab. Händler, die minderwertige Waren verkaufen, werden durch diesen Effekt nahezu stigmatisiert und haben es im weiteren Verlauf schwer, ihre Produkte zu verkaufen. Anders als in der Vergangenheit können Kritik und negative Anmerkungen von jedem nachverfolgt werden. Ebenso kann positive Kritik natürlich einen günstigen Effekt auf den Verkauf besitzen.
Der Online-Handelskonzern Amazon ist ein weiteres Beispiel für diese Form des Marketings, beruhend auf Kundenempfehlungen. Auch hier kann ein Produkt bewertet und so angepriesen oder kritisiert werden. Die Artikel können hier ebenso, wie im vorherigen Beispiel (ebay), mithilfe besonderer Buttons in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook oder Twitter gestreut werden. Ein weiterer interessanter Aspekt des Empfehlungsmarketings.
Der Nutzer partizipiert am Social Commerce
Eine weitere Methode des sozialen Handels in diesem Bereich ist es, die Konsumenten aktiv an der Gestaltung und dem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung zu beteiligen. Dieses System gehört nicht unbedingt direkt in den Bereich des Social Commerce, da es hier eher um die Kreation als den Abverkauf geht. Es erscheint jedoch in diesem Artikel, da es eine große Menge an Verknüpfungspunkten mit dem originären Social Commerce gibt. Der Vertrieb soll mit passenden Produkten angekurbelt und der daraus entstandene Event-Charakter genutzt werden.
Tausende wissen mehr als ein Einzelner. Diese Erkenntnis geht zurück auf die Forschung von Sir Francis Galton, der entdeckte, dass viele Personen zusammen einem genauen Ergebnis näher kommen als ein einzeln operierender Mensch. Lässt man nun also seine Kunden am Prozess des Designs oder der generellen Konzeption von Produkten teilhaben, ergibt sich daraus oftmals ein viel interessanteres Ergebnis, als es das Unternehmen selbst entwickelt hätte. Ein weiterer Punkt ist der, dass der Konsument natürlich weitaus besser weiß, was er kaufen möchte. Involvieren Sie Ihre Kunden, bekommen Sie direkte Meinungen und können daraufhin optimieren. Durch die Suggestion der Teilhabe entsteht zudem ein Event-Charakter, der dem Produkt soziale Komponenten zuschreibt. Ein Aspekt, der für das Marketing optimal genutzt werden kann. Er kann Emotionen schaffen, die den Kunden zum Kauf bewegen können. Oder ihn zumindest dazu bewegt, die Produkte, denen dieser Eventcharakter anhaftet, im Netz zu verbreiten.
Social Commerce mit Hilfe von Location-Based-Services
Das mobile Internet gewinnt in den letzten Jahren immer stärker an Bedeutung. Mobiltelefone, wie das Apple iPhone oder andere Modelle haben das Internet von den stationären Computern losgelöst und mobil gemacht. Heute besteht die Möglichkeit an nahezu jedem Ort und zu jeder Zeit mobil mit dem Internet verbunden zu sein. Das Netz wird zu einer Selbstverständlichkeit. Mithilfe der ebenfalls nicht mehr weg zu denkenden GPS Technik, die Lebewesen und Objekte mithilfe von Sendern, Satelliten und Empfängern bis auf wenige Meter genau auf der Erde lokalisieren kann, ergeben sich für den sozialen Handel ungeahnte Möglichkeiten. Ein gutes Beispiel dieser Art bietet das Unternehmen Groupon. Eine Firma, die Ihren Kunden ortsbasierte Services schafft, die auch mit Hilfe eines Mobiltelefons eingesehen werden können. Unternehmen beteiligen sich am System Groupon, indem Sie in diesem Netzwerk bestimmte Angebote einstellen, die den Kunden zur Verfügung gestellt werden, wenn eine gewisse Menge von ihnen angegeben hat, dass sie das Produkt kaufen oder das Angebot nutzen würden. Ist die vom Unternehmen vorgegebene Menge an Personen erreicht, kann das Angebot von den Kunden eingelöst werden. Diese Methode der ortsbasierten Schnäppchen-Jagd ist eine gute Art, sozial mit dem Verkauf von Produkten umzugehen. Der Konsument wird kostenfrei mit Anzeigen, die ortsbezogen ausgewählt werden, beliefert, und die Unternehmen bekommen unter Umständen auch nach der Aktion mehr Laufkundschaft.
In anderen Netzwerken gibt es die Möglichkeit, an einem Ort „Einzuchecken“, also seinen Aufenthaltsort mit seinen Kontakten zu teilen. Auch hier können ortsbezogene Anzeigen, die zum Beispiel Menschen belohnen, die sich in einer gewissen Häufigkeit mit Ihrem Unternehmen durch Posten der Anwesenheit in Ihrem Geschäft eingecheckt haben, angezeigt werden. Die zwei Effekte, die sich daraus ergeben sind zum einen eine gewisse Kundenbindung, durch das Bereitstellen von Schnäppchen und Angeboten und zum anderen die Streuung Ihrer Werbung. Postet ein Kunde in einem Netzwerk, dass er sich bei Ihnen aufhält, sehen diese Ortsangabe im Regelfall auch alle seine Kontakte. Der Check-In bekommt eine Empfehlungskomponente und fungiert so zusätzlich als Werbung für Ihr Unternehmen. Die Möglichkeiten zur Nutzung der ortsbasierten Dienste sind vielfältig und zukunftsweisend. Einer der Werbetrends im Jahr 2011.
Beiteiligung der Kunden am Erlös aus dem Social Commerce
Die Kunden am Verkauf direkt zu beteiligen ist eine weitere Möglichkeit der Interaktion. Der Kunde wird für seinen Beitrag am Verkauf, ähnlich einer Provision, am Erlös beteiligt. Ob diese Beteiligung in monetärer Form oder durch Incentives erfolgt, ist dabei zunächst zweitrangig. Wichtig ist die Schaffung eines Anreizes, der den Benutzer dazu bewegt, sich aktiv und emotional in den Verkauf, bzw. die vorherige Kreation, einzubringen.
Was wollen die Käufer?
Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Sicher ist aber, dass Social Commerce Ihnen die Möglichkeit gibt, näher an diese Erkenntnis heran zu kommen. Wenn der Konsument in Prozesse integriert wird, beziehungsweise eine Aktion vollziehen muss, um mit einem Schnäppchen oder generell einem Angebot belohnt zu werden, dann ergibt sich für ihn der Mehrwert der Teilhabe. Der virale Effekt, der bei Verkäufen, wie den oben beschriebenen, Ablaufen kann, steigert das Interesse der Kunden und kann die Aktion so in ihrem Erfolg steigern. Die Interaktivität, mit der diese Verkäufe ablaufen, war so vor einigen Jahren und ohne die Einführung eines massenkompatiblen, mobilen Internets, beziehungsweise einer flächendeckenden Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen, nicht möglich. Diese Revolution hat so das Digitale in die Offline-Welt getragen und mit einer neuen Art der Kommunikation die Kluft in der Interaktion zwischen Kunde und Verkäufer verkleinert. Oder anders gesagt: Die Art, in der wir mit Kunden kommunizieren, wurde verändert.
Persönliche Beziehungen und die sozialen Verknüpfungen unter den Kunden schaffen eine Verkaufsatmosphäre jenseits der normalen Kaufhäuser. Der Käufer wird zum Werber, wenn er Produkte oder Dienstleistungen an seine sozialen Kontakte empfiehlt und die Glaubwürdigkeit von eben jenen Angeboten wird durch diese intimere Form der Öffentlichkeitsarbeit gesteigert. Die Kommunikation der Kunden untereinander und die Teilhabe steht bei diesen Systemen im Vordergrund.
Über den richtigen Umgang mit Social Commerce
Social Commerce stellt andere Anforderungen an Unternehmen als der normale Verkauf in der Offline-Welt oder der konservative Vertrieb im Internet. Dieser Paradigmenwechsel fordert von den Unternehmen ein Umdenken in ihren Verkaufskanälen. Die neuen Techniken und Methoden sollten in vollem Umfang beherrscht werden, ansonsten kann eine allzu sozial gemeinte aber nicht so umgesetzte Aktion schnell schief gehen. Veränderte Mitspracherechte der Konsumenten und ihre Möglichkeiten im sozialen Netz machen Fehler schneller sichtbar als im Bereich des konservativen Absatzes.
Ihre Social Commerce Aktivitäten sollten im besten Falle immer in Absprache mit einer Werbe- oder Webagentur ablaufen. Lassen Sie sich hier eine geeignete Strategie entwerfen, die auf Ihr Unternehmen zugeschnitten ist und einen maximalen Erfolg in diesem Bereich ermöglicht.
Fazit
Diese neue Methode des Verkaufs mit den technischen Möglichkeiten des Internets und der Verknüpfung ebendieser mit der Offline-Welt schafft neue Chancen im Bereich des Produktabsatzes. Der Bereich des Social Commerce wird sich, wie
Studien bereits ankündigen nach dem derzeitigen Stand auch in Zukunft weiter entwickeln. Die Verbindung zwischen Internet und Offline-Welt war eine logische Konsequenz und Sie sollten an dieser Entwicklung partizipieren. Social Commerce bietet Ihnen und Ihrem Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten! Der Nutzer wird aktiv, autark wertend und in emotionaler Weise in den Prozess des Handels eingebunden und kann so, zusammen mit anderen Kunden, ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis erleben.
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