Der Social Media Hype besteht noch immer ungebrochen. Viele Unternehmen partizipieren an diesem Trend, doch fragen sich viele: „Was bringt meinem Unternehmen Social Media?“. Der direkte monetäre Nutzen wird vielen Unternehmern oftmals nicht auf Anhieb bewusst. Andere bezweifeln sogar, dass es ihn gibt.
Im Folgenden daher der Versuch einer Annäherung an den ROI im Bereich Social Media.
Was ist der ROI?
Unter ROI versteht man den Return on Investment oder auf Deutsch, die Kapitalrendite. Unternehmen sind marktwirtschaftlich ausgerichtet, das bedeutet, sie sind darauf ausgelegt, Waren oder Dienstleistungen in einer möglichst großen Menge zu verkaufen. Der ROI ist eine Methode, um den Gewinn einer unternehmerischen Tätigkeit in eine Relation zum dafür aufgewendeten Kapital zu setzen. Diese Beobachtung ist essenziell, wenn es darum geht, Produkte und Dienstleistungen möglichst gewinnbringend auf dem Markt zu platzieren. Daher ist die Frage nach einem ROI in Social Media eine durchaus berechtigte. Die Kennzahl kann zudem ein Indikator darstellen, wenn es um die Frage der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens geht.
Die Problemstellung des ROI in den sozialen Medien
Social Media per se ist ein Bereich, in dem sich die Anwendung des ROI äußerst schwierig gestaltet. Dies liegt an der veränderten Zielsetzung, beziehungsweise an der veränderten Nutzweise der Social Media Kanäle. Soziale Medien haben als Primärziel nicht den Zweck, möglichst viel zu verkaufen. Ihr Vorzug und Nutzen besteht darin, dem Kunden einen Ort zu bieten, an dem er sich über ein Unternehmen informieren kann. Ebenfalls ist es ein Ort, an dem eine gleichberechtigte Kommunikation zwischen Kunde und Unternehmen stattfinden kann. Es handelt sich um einen internationalen Kommunikationsraum, der im Prinzip jedem offen steht und jedem die gleichen Rechte zugesteht.
In einem solchen der Kommunikation einen festen monetären Wert zuzuweisen, der eine stabile Rechengrundlage bietet, ist nahezu unmöglich. Wie soll Sprache und Kommunikation in Werte gefasst werden?
Das große Problem an dieser Stelle ist das oftmals unpassende Werkzeugportfolio zur Messung der Effekte. Dieses darf nicht auf klassischen Parametern beruhen, sondern muss einer für dieses Medium angemessenen und angepassten Betrachtung unterzogen werden. Es müssen andere Kennziffern herangezogen werden, um den ROI zu bestimmen. Für Unternehmen ist es aber in der Regel wichtig, genaue Zahlen zu erhalten, die eine Aktivität hinreichend beschreiben. Das ist oftmals nicht möglich. Soziale Medien haben eigene, nicht genau vorhersehbare Vorgänge. Um diese Form des medialen Austauschs jedoch einordnen zu können, bedient man sich einiger Indikatoren, die Auskunft über den Wert eines Social Media Angebots geben können.
Einer von ihnen ist zum Beispiel die Streuung. Die Frage also, wie viele Menschen mit dem eigenen Unternehmen verbunden sind, die Inhalte und Medien auch tatsächlich an Freunde und Bekannte weiterleiten, also wirklich streuen. Eine wichtige Kennzahl ist daher die Verbreitung, die Ihre Inhalte erfahren. Je mehr Leute den Content "sharen", also verbreiten, und je mehr Leute diesen daraufhin sehen und ihrerseits damit beginnen, diesen weiterzutragen, desto stärker brennt sich Ihre Marke ins Gedächtnis der bestehenden und zukünftigen Käufer. Ein omnipräsentes Branding ist das Ziel.
Um diese maximale Streuung zu erreichen, müssen Sie viele Fans und Unterstützer generieren. Da die Verbindung zu anderen Menschen ein Hauptzweck der Sozialen Medien darstellt, sollte es für ein Unternehmen ein bestimmtes Anliegen sein, viele von ihnen zu akquirieren. Dabei gibt es verschiedene Methoden und auch verschiedene Arten der Verbindung. „Freunde“, die nichts mit Ihrem Unternehmen zu tun haben und die Ihre Statusupdates ausblenden, sind nicht die Zielgruppe, die Sie sich als die optimale erwählen sollten. Diese Menschen bringen keinen Mehrwert für Ihr Unternehmen. Sie beschönigen lediglich die Zahl der verbundenen Personen. Wichtig sind die Nutzer, die sich mit Ihnen verbinden, um wirklich Informationen über Ihr Unternehmen zu erhalten. Diese sind die wirklich relevante Gruppe, die Sie mit Inhalten bespielen sollten. Der Aufbau einer solchen soliden Basis ist langwieriger als der schnelle Aufbau mittels Gewinnspiel o.Ä., jedoch sind diese Fans von der Qualität her als besser anzusehen, da bei ihnen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese im weiteren Prozess auch wirklich zu Käufern werden. Was nützen Ihnen 2000 Unterstützer, wenn von diesen nicht einer etwas von Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung wissen will? Was aber bringen Ihnen 1000 Fans, die wirklich daran interessiert sind, was Sie tun und, die Ihre Produkte auch tatsächlich kaufen? Wie diese Fragen zu beantworten sind, sollte auf der Hand liegen.
Ein weiterer Indikator, den Sie zur Bestimmung des ROI zu Rate ziehen sollten, ist die Konversion. Damit ist das messbare Gelingen eines bestimmten, vorher gesetzten Ziels im Marketing gemeint. Die Frage, die sich bei der Definition eines Konversions-Ziels stellen kann, wäre zum Beispiel: Wie viele Website-Besucher wurden im weiteren Verlauf zu Käufern? Das Problem ist hier jedoch, dass es schwer ist, derlei Werte im Rahmen einer Social Media Kampagne zu bilden. Eventuell müssen einfach andere Conversion Funnel ergründet werden, die dann besser auf jeweilige Belange einer Kampagne in den sozialen Räumen des Netzes entstehen. Einige, die nicht unbedingt auf Leads, sondern vielmehr auf Prozesse der Kundenbindung zugeschnitten sind, die später wiederum für weitere Abverkäufe sorgt.
ROI in Social Media – Umstritten aber möglich
Der Einsatz des Return on Investments ist in der Social Media Branche umstritten. Einige Experten behaupten, dass es ihn nicht gibt, da das Netz andere Prioritäten als den reinen Verkauf in der analogen Welt setzt, andere sprechen davon, dass der ROI auch im sozialen Internet besteht, jedoch andere Parameter aufgewendet werden müssen, um ihn zu bilden. Daher sollten Sie sich an die Profis einer Werbeagentur wenden, um ergründen zu lassen, in welchem Umfang eine Social Media Kampagne für Ihr Unternehmen überhauot sinnvoll ist und, in welcher Form diese von Statten gehen sollte. Blinder Aktionismus ist im Internet fehl am Platze. Nach einer Betrachtung der eigenen Möglichkeiten kann dann eine perfekt zu Ihrem Unternehmen passende Strategie entwickelt werden und im Endeffekt ein ROI berechnet werden, der den Erfolg einer Kampagne aufzeigen kann.
Nahezu jede Firma sollte heute darüber nachdenken in den sozialen Medien aktiv zu sein. Es handelt sich bei diesen Portalen um Orte an denen sich viele Millionen Menschen aufhalten, die alle betreut und umworben werden können und sollen. Menschen, die eine ungeheure Kaufkraft bündeln, die durch die Mechanismen der Social Media aktiviert und für Ihren Erfolg genutzt werden kann. Dieses Medium ist eines, das die mediale Landschaft seit seiner Erfindung umgekrempelt hat. Menschen nutzen derlei Kanäle oft und in den meisten Fällen auch gerne, um mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren zu können. Seien Sie daher dabei und engagieren Sie sich in den sozialen Medien, um diese potenziellen Käufer dort abzuholen, wo sie sich befinden.