Noch immer sitzen Wut und Enttäuschung über den großen Datenskandal bei Facebook sehr tief und auch weitere Pannen blieben in den letzten Wochen nicht aus. Zahlreiche Menschen haben den sozialen Netzwerken abgeschworen oder sind wenigstens wild entschlossen, dies in nächster Zeit zu tun. Unsicherheit hat sich breit gemacht und doch lässt sich davon ausgehen, dass mit dem Start der Fußball-WM 2018 schnell Gras über alle Zweifel wachsen wird. Warum? Weil soziale Medien und Großereignisse heutzutage einfach zusammengehören.
Blickt man zurück auf die vergangenen Großereignisse unserer Zeit dürfte wohl deutlich werden, dass nie zuvor so viel ereignisbezogener Austausch via Social Media stattgefunden hat, wie in den letzten Jahren. Kaum ein Großereignis wird nicht von unzähligen, hochemotionalen Twitter Kommentaren begleitet oder mit passenden Bildchen auf Facebook und Instagram bedacht. Jeder will zeigen, dass er ein Teil der großen Community ist und eine Meinung zu aktuellen Zeitgeschehnissen hat. Und längst ist diese Entwicklung keine Einbahnstraße mehr. Auch Organisatoren und Einflussnehmer haben die Bedeutung sozialer Medien zum Zweck des Stimmungs- und Spannungsaufbau vor Großereignissen erkannt und zeigen sich bemüht das Wachstum der Gemeinschaft auf den einschlägigen Plattformen voranzutreiben. Likes sind erwünscht, Kommentare und Meinungen dringend erbeten. Eigene ereignisbezogene Hashtags werden kreiert und in die Welt hinausgetragen. Und so wird beispielsweise aus dem Zusammengehörigkeitsgefühl der deutschen Nationalmannschaft und ihrer Fans ein kurzes und einprägsames #ZSMMN!
Doch was genau haben wir eigentlich von unserer großen Anteilnahme in den sozialen Medien und warum sind wir dazu bereit die zweifelhaften Machenschaften der Plattformbetreiber zugunsten eines Song Contests oder einer Fußball-Weltmeisterschaft in den Hintergrund zu schieben? Ganz einfach: Weil es uns die Möglichkeit der Partizipation eröffnet. Durch das Lesen, Schreiben und Teilen von Posts und Kommentaren haben wir das Gefühl, Stück für Stück an das jeweilige Ereignis heranzurücken und so ein Teil des großen Ganzen zu werden. Die wachsenden Communities beflügeln unser Wir-Gefühl und erlauben es uns Brüder im Geiste zu finden. Wut, Freude, Euphorie, Trauer und alle ereignisbegleitenden Gefühle erhalten einen festen Platz und dürfen in ihrer reinsten Form mitgeteilt und dargestellt werden. Aber nicht nur der Nutzer an sich kann Vorteile aus der virtuellen Beteiligung an Großereignissen ziehen, auch Werbetreibende sollten die entstehenden Chancen auf Publicity- und Verkaufszahlen-Wachstum nicht verkennen.
Wer klug ist nutzt die ereignisbezogenen Social Media Communities und wirbt direkt hinein. Unternehmen können sich so nicht nur als Teil der Gemeinschaft darstellen und somit eine positive Beziehung zu potenziellen Kunden aufbauen, sondern haben darüber hinaus die Möglichkeit sehr gezielt eine bestimmte und maximal große Zielgruppe anzusprechen. Durch die wachsenden Communities bilden sich enorme Werbeflächen und nicht häufig haben Unternehmer eine vergleichbare Möglichkeit so kostengünstig derart große Adressatengruppen anzusprechen. Also seien Sie klug und greifen Sie sich ein Stück vom Kuchen, indem Sie Großereignisse für Ihre Werbezwecke nutzen. Alles andere wäre eine Verschwendung von attraktiven Chancen.