Immersives Marketing - vom Beobachter zum Akteur

Wer heutzutage aus der Flut an Werbebotschaften herausstechen und sein Produkt nicht nur einfach präsentieren, sondern für den Kunden erlebbar machen möchte, für den ist das sogenannte Immersive Marketing unverzichtbar. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

 

Unter Immersion versteht man im Allgemeinen das Eintauchen oder Einbetten eines Objekts/ einer Person in einen neuen physischen Kontext oder eine Situation. Im Bereich des Marketings versteht sich dieser Begriff als ein Eintauchen des Kunden in eine virtuelle Umgebung. Während klassisches Marketing via TV, Radio oder Printmedien vor allem auf eine möglichst breite Streuung der Werbebotschaft über alle Zielgruppen hinweg setzt, wird im digitalen Marketing insbesondere auf eine maßgeschneiderte und zielgerichtete Verbreitung der Botschaften gesetzt. Hierzu ist es notwendig, den Konsumenten emotional zu erreichen und eine Verbindung zwischen ihm und dem Produkt zu schaffen. Um dies zu ermöglichen, kann sich der Werbetreibende zweierlei Methoden bedienen: 

 

Mit Hilfe von 360°-Videos wird dem Kunden die Möglichkeit gegeben sich anstelle von gezielten Einblicken in festgelegte Bereiche, ein umfassendes Bild von Örtlichkeiten und Produkten zu machen. Dies führt zu der Vermittlung eines Gefühls von Transparenz und Offenheit des Herstellers gegenüber dem Konsumenten. Dass diese Technologie sich als Werbemittel vor allem auch für Events und Veranstaltungen anbietet, an denen sonst nur eine eingeschränkte Personenzahl teilnehmen kann, versteht sich hier von selbst. Auch die Präsentation von Prototypen und damit die Gewährung eines Blicks in die Zukunft, lässt sich durch die Anwendung der Videos realisieren. Ein nicht zu verachtender Vorteil der 360°-Videos gegenüber der zweiten Immersiven Marketingmethode - der Vermarktung im Rahmen von Virtual Reality Experiences - liegt in dem verhältnismäßig geringen finanziellen Aufwand zur Erstellung solcher Videos.   

 

Zwar bringt die Produktion eines VR-basierten Videos einen deutlich größeren finanziellen und zeitlichen Mehraufwand mit sich, allerdings wird hier das interaktive und virtuelle Erlebnis des Kunden im Vergleich zur Betrachtung eines 360°-Videos noch einmal um ein Vielfaches erweitert. So wird für den Konsumenten nicht nur die Gelegenheit geschaffen in Interaktion mit den Produkten zu treten, sondern auch komplexe Produktinhalte durch spielerische Selbsterfahrung zu erleben, verarbeiten und verstehen.   

 

 

Wie wichtige diese Art des Erlebens für die Kaufentscheidung ist, wird deutlich, wenn man sich mit den Entscheidungsprozessen des Gehirns auseinandersetzt. Dass eine Kaufentscheidung nicht nur die Folge rationaler Überlegungen ist, sondern auch auf Emotionen basiert, ist hinlänglich bekannt. Wer dem Kunden also ein gutes Gefühl vermitteln möchte, indem er das limbische System oder auch „Belohnungssystem“ des Konsumenten anspricht, der tut gut daran emotionale Verstärker im Sinne von Immersivem Marketing einzusetzen und so die eigene Marke für den Kunden nicht nur begreifbar, sondern auch erlebbar zu machen.