Langsam wird es eng für Google, wenn man den Markt der sozialen Netzwerke nicht voll und ganz den Platzhirschen Facebook und Twitter überlassen möchte. Daher attackiert der Suchmaschinenriese nun den Social Network Goliath Facebook. Mit dem neuen Dienst aus der Forschungsabteilung der Firma aus Mountain View, Kalifornien versucht man, den bereits länger etablierten Websites ein Stück vom Kuchen abzunehmen.
Google+ setzt auf Circles und Sparks
Eine wichtige Neuerung des Dienstes und damit auch das bedeutenste Merkmal ist eine Funktion namens „Circles“. Kontakte aus der eigenen Freundesliste können damit in verschiedene Gruppen, also Freundeskreise eingeteilt werden. Informationen können besser gesteuert werden. Will man zum Beispiel seinen Arbeitskollegen einen Beitrag zukommen lassen, kann man dies tun, ohne, dass die Familie diesen sieht. Eine Steigerung der persönlichen Privatsphäre, auch in Abgrenzung zum Konkurrenten Facebook, dem seit einiger Zeit eine unzureichende Wahrung der Privatsphäre seiner Nutzer vorgeworfen wird, ist das Ziel dieser Funktion.
Das Prinzip ist nicht neu, ist die Einteilung der Kontakte in Gruppen doch bereits bei anderen Social Networks möglich. Wirklich neu ist jedoch die direkte Verzahnung von Suchmaschine und Netzwerk. Die „Sparks“-Funktion gibt dem Nutzer die Möglichkeit, häufig verwendete Suchbegriffe in einer Art Feedreader für Themen zu speichern. Nach Angabe der Interessen, werden weitere Vorschläge zu diesen Themen angezeigt. Google geht damit einen weiteren Schritt in Richtung personalisierter Content und damit, so ist es anzunehmen, auch in Richtung personalisierter Werbung.
Die Verbindung von Suchdienst und Social Network
Die noch in der Testphase befindliche Internet-Anwendung, die auch mobil per App verfügbar sein wird, ist laut ersten Testern, wie zum Beispiel dem bekannten amerikanischen Blogger Robert Scoble,
ziemlich gut. Gerade die Verbindung von Suchdienst und sozialem Netzwerk bietet Google die Chance, mit seinem neuen Angebot dem Branchen-Riesen Facebook einen Teil der Nutzer abzuringen. Somit würde der Dienst dann auch für Werbung interessant, besonders, wenn die Vorerfahrung von Google mit der erfolgreichen AdWords-Plattform genutzt würde.
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